Das Projekt

„Sozialer Nahraum“, so wird das Treppenhaus  gerne von Sozialarbeitern, Quartiers-manager_innen und SoziologInnen genannt: der Raum, in dem wahre menschliche Begegnung und Nachbarschaft erlebt wird.

Kann Heimat also im Treppenhaus beginnen?

Die ersten Überlegungen des Filmprojekts zu diesem Thema waren eher skeptischer Natur. Dieser Übergangsort zwischen der Schwelle zum eigenen Zuhause und der Welt vor der Tür schien eher die Plattform für Tratsch und Streit zu sein denn ein offener Begegnungsort.

Andererseits drängte sich schnell ein weiterer Gedanke auf: wie im Dazwischen eines Treppenhauses von Außenwelt und Privatem, so empfinden mittlerweile viele Menschen ihr gesamtes Leben als ein Dazwischen von ihren Ursprüngen und dem Ort, an dem sie nunmehr beheimatet sind. Der fehlende ursprüngliche Lebensraum ist mittlerweile fast eine kollektive Erfahrung, sei es durch Studien-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatzsuche, Flucht, Migration oder Gentrifizierung.

So beschlossen die Mitglieder-Innen des Projektes Geschichten in ihrer Nachbarschaft zu sammeln über das Leben im Treppenhaus, über Bewohner_innen und ihre vielfältigen Lebenserfahrungen, ihr Miteinander und ihre Gefühle darüber, was Fremdsein, Zuhause und Heimat bedeuten können.

Diese recherchierten Geschichten wurden in einer fiktiven Miniserie mit Zusatzmaterial auf dieser Website verdichtet. Der Erzählraum eines fiktiven Treppenhauses wurde belebt durch verschiedene Protagonisten, deren Konflikte und Miteinander ein Bild zeichnen von den vielfältigen möglichen „Lauf- und Lebenslinien“ im heutigen Berlin.

Das Projekt wurde durchgeführt von Löwenkind e.V. Berlin in Kooperation mit der Vitascope Film- und Videoproduktion.

Es wurde gefördert von der Werkstatt Vielfalt, Projekte für eine lebendige Nachbarschaft.

Ein Förderprogramm der Robert-Bosch Stiftung

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